Veröffentlicht auf Google+ am 28.09.2011
Keine Angst, das ist kein Ratgeber.
Es ist nur eine Erinnerung an mein Klassentreffen am Samstag. Da haben wir natürlich über die vergangenen Jahre geredet und u. a. Geschichten von der Arbeit erzählt.
Nun kennt ja wohl jede(r) meinen ehemaligen Arbeitgeber (wenn ich auch nur in einem Vertragsbetrieb gearbeitet habe), ein Tipp er ist groß, gelb und man kann bei Problemen mit dem Auto dort anrufen. Ja, es war der ADAC.
Menschen verhalten sich in Stress-Situationen verschieden und das arme Schwein am Telefon muss dann damit klar kommen.
Besonders beliebt bei den Mitarbeitern der Straßendienst-Betriebe des ADAC sind Nichtmitglieder, die müssen nämlich bezahlen. Das muss man ihnen aber erst mal erklären.
Manchmal wollen die das auch tatsächlich tun.
Bremen, Winter 2002/03, Wochentag, 2.00 Uhr, Wetter -4°C, ekliger Wind, Dienst habe Ich.
Telefon klingelt
Ich: Straßendienst des ADAC, mein Name ist Thomas Köhler, wie kann ich Ihnen helfen? (hab ich bei einer Schulung gelernt)
Frau: Ich habe Ihre Rufnummer vom ADAC (heilige Sch…, Selbstzahler, Problem)
Ich: Was haben Sie für ein Problem?
Frau: Ich stehe mit meinem Auto in (Straße/Ort), der Autoschlüssel ist im Auto und es hat sich verriegelt. Ich komme an den Schlüssel nicht mehr ran.
Ich: Geben Sie mir bitte Fahrzeugtyp und Baujahr.
Frau: Macht es
Ich: Sind Sie Mitglied im ADAC, einem anderen Automobilclub oder haben Sie einen Schutzbrief?
Frau: hä?
Ich: erkläre es noch mal
Frau: Nein
Ich: Dann müssen Sie den Einsatz bei dem Kollegen bezahlen.
Frau: Können Sie eine Rechnung zuschicken? (blöde Frage)
Ich: Nein!
Frau: Was kostet das?
Ich: sage es ihr
Frau: In Ordnung.
Ich: Der Kollege wird in ca. 45 Minuten bei Ihnen sein.
Frau: Gut, dann gehe ich solange in die Wohnung. Bitte bei (Name) klingeln. (hä?)
Ich: Ist das Ihre Wohnung?
Frau: Ja. Warum?
Ich: Haben Sie dort einen Ersatzschlüssel für Ihr Auto?
Frau: Ja. Warum?
Ich: Gehen Sie doch mal in Ihre Wohnung, holen Sie dort den Ersatzschlüssel, schließen Sie Ihr Auto auf, nehmen den Schlüssel raus, schließen Sie Ihr Auto zu und gehen zu Bett.
Frau: lange Pause Jetzt halten Sie mich bestimmt für blöd!
Ich: Nein.
Aber insgeheim die Frage: Wofür halte ich sie denn nun?
P.S. Wahre Begebenheit, es war wirklich eine Frau. Männer stellen sich aber manchmal auch so an. Davon später.