Stress-Situationen – Teil 2

Veröffentlicht bei Google+ am 28.09.2011
Nach wie vor, kein Ratgeber

Es ist ja eine alte Geschichte, Männer und Autos – das Dream-Team.
Man hört Diskussionen über PS-Zahlen, ABS, ESP, Design und manche Dinge die ich nicht verstehe oder nachvollziehen kann. Macht nichts, ich bin Kfz-Schlosser und Ingenieur – ich muss das nicht verstehen.
Wenn mit dem Auto etwas nicht stimmt reagieren Männer natürlich souveräner als Frauen. Sie wissen Es gibt den ADAC – Der hilft.

Bremen 2004, Sommer, Samstag 00.15 Uhr, 28°C, Nacht zum Verlieben, Dienst Ich (Telefon) und Kollege P.

Fax kommt

Inhalt: Mitgliedsnummer, Name, Fahrzeugtyp (gehobene Oberklasse), Kennzeichen, Baujahr (fast neu), Standort Bremen/Innenstadt vor Discothek…, Rückrufnummer, Schaden: SIF

Das liebe ich, SIF (Schlüssel im Fahrzeug), bei einem neuen Fahrzeug – einbruchssicher – und dann nur P. da, den ich dahin schicken kann.

Aber erst mal Kunden anrufen.

Ich: Guten Abend, Straßendienst im Auftrag des ADAC, mein Name ist Thomas Köhler.
Mann: Das wird ja auch Zeit, ich warte schon 10 Minuten. (Was hat der denn gedacht?) Wo sind Sie, ich sehe Sie nicht. (Kann er ja nicht, ich bin im Büro)

Ich: Bevor ich einen Kollegen schicke, muss ich Sie noch etwas fragen.

Mann: Was denn?
Ich: Wenn ich richtig verstanden habe, ist der Schlüssel im Fahrzeug und dieses hat sich selbständig verriegelt. Oder ist er im Kofferraum? (Passiert auch manchmal)
Mann: Nein, er liegt auf dem Fahrersitz. Ich habe die Tür zugemacht und plötzlich verriegelte sich das Auto.

Ich frage ihn noch genau nach den Sicherheitseinrichtungen, der schlimmste Fall von Einbruchsschutz liegt vor – das kriegen wir nicht auf. Ich erkläre ihm das, er ist etwas traurig – aber auch stolz auf sein Auto.

Ich: Ich schicke Ihnen einen Kollegen mit einem Kranfahrzeug, wir verladen das Auto und bringen es zu Ihrer Werkstatt. (Dort gibt es einen Pförtner, da kann man es sicher abstellen)
Mann: In Ordnung.

Ich rufe P. gebe ihm den Auftrag und stelle mich darauf ein, dass er ca. 2 Stunden unterwegs ist.

40 Minuten vergehen, P. kommt zurück.

Ich: Was ist los? (Da ist was schief gelaufen!)
P.: Als ich ankam, war da ein aufgeregter Kunde an seinem Auto und erklärte mir ich solle ja keinen Kratzer in den Lack machen. Also reckte ich mich etwas, griff durch das offene Schiebedach, angelte den Schlüssel und dann haben wir den Auftrag ausgefüllt.

Noch Fragen, so wegen Männern und Autos?

Stress-Situationen – Teil 1

Veröffentlicht auf Google+ am 28.09.2011

Keine Angst, das ist kein Ratgeber.

Es ist nur eine Erinnerung an mein Klassentreffen am Samstag. Da haben wir natürlich über die vergangenen Jahre geredet und u. a. Geschichten von der Arbeit erzählt.
Nun kennt ja wohl jede(r) meinen ehemaligen Arbeitgeber (wenn ich auch nur in einem Vertragsbetrieb gearbeitet habe), ein Tipp er ist groß, gelb und man kann bei Problemen mit dem Auto dort anrufen. Ja, es war der ADAC.
Menschen verhalten sich in Stress-Situationen verschieden und das arme Schwein am Telefon muss dann damit klar kommen.
Besonders beliebt bei den Mitarbeitern der Straßendienst-Betriebe des ADAC sind Nichtmitglieder, die müssen nämlich bezahlen. Das muss man ihnen aber erst mal erklären.
Manchmal wollen die das auch tatsächlich tun.
Bremen, Winter 2002/03, Wochentag, 2.00 Uhr, Wetter -4°C, ekliger Wind, Dienst habe Ich.

Telefon klingelt

Ich: Straßendienst des ADAC, mein Name ist Thomas Köhler, wie kann ich Ihnen helfen? (hab ich bei einer Schulung gelernt)
Frau: Ich habe Ihre Rufnummer vom ADAC (heilige Sch…, Selbstzahler, Problem)
Ich: Was haben Sie für ein Problem?
Frau: Ich stehe mit meinem Auto in (Straße/Ort), der Autoschlüssel ist im Auto und es hat sich verriegelt. Ich komme an den Schlüssel nicht mehr ran.
Ich: Geben Sie mir bitte Fahrzeugtyp und Baujahr.
Frau: Macht es
Ich: Sind Sie Mitglied im ADAC, einem anderen Automobilclub oder haben Sie einen Schutzbrief?
Frau: hä?
Ich: erkläre es noch mal
Frau: Nein
Ich: Dann müssen Sie den Einsatz bei dem Kollegen bezahlen.
Frau: Können Sie eine Rechnung zuschicken? (blöde Frage)
Ich: Nein!
Frau: Was kostet das?
Ich: sage es ihr
Frau: In Ordnung.
Ich: Der Kollege wird in ca. 45 Minuten bei Ihnen sein.
Frau: Gut, dann gehe ich solange in die Wohnung. Bitte bei (Name) klingeln. (hä?)
Ich: Ist das Ihre Wohnung?
Frau: Ja. Warum?
Ich: Haben Sie dort einen Ersatzschlüssel für Ihr Auto?
Frau: Ja. Warum?
Ich: Gehen Sie doch mal in Ihre Wohnung, holen Sie dort den Ersatzschlüssel, schließen Sie Ihr Auto auf, nehmen den Schlüssel raus, schließen Sie Ihr Auto zu und gehen zu Bett.
Frau: lange Pause Jetzt halten Sie mich bestimmt für blöd!
Ich: Nein.

Aber insgeheim die Frage: Wofür halte ich sie denn nun? 

P.S. Wahre Begebenheit, es war wirklich eine Frau. Männer stellen sich aber manchmal auch so an. Davon später.