DIE ZEIT – Unseren Kindern soll es einmal besser gehen

Donnerstag früh, Kaffee, Zigarette und eine gedruckte Zeitung – Herz was willst Du mehr.

Na gut, eine schönere Titel-Headline als BÄNDIGT DIE BANKEN, wäre ja ganz gut. Aber der Artikel von Bernd Ulrich PREKÄRE PRINZEN, der kann es auch wenn er auf der Titelseite steht nicht rausreißen.

Das fängt an mit dem Spruch, an dem er sich aufhängt Unseren Kindern soll es mal besser gehen! Ich weiß ja nicht wie es anderen geht, aber meine Großmutter sagte immer Unsere Kinder sollen es mal besser haben! Ein kleiner, gewaltiger Unterschied im Sinn des Satzes. Sie meinte nämlich nicht die materielle Seite, sie meinte Frieden, Freiheit, Sicherheit (sie kannte aber Dr. Uhl nicht) und ähnliche Sachen die wir haben sollten. Aber auch die Variante, die B. U. zitiert, kann man durchaus so sehen. Materiell gemeint war durchaus die Abwesenheit von Hunger, Wohnungslosigkeit, Kälte (nicht nur sozialer), Bildungslosigkeit und ähnlicher Dinge.

Und Ja, Herr Ulrich, dieser Wunsch gilt noch!

Gerade Wenn man nun sieht, wie viele Jugendliche aus westlichen Ländern in diesem Jahr auf die Straße gegangen sind, um gegen das ungerechte System und die eigene Chancenlosigkeit zu demonstrieren, dann fragt man sich eben nicht Herr Ulrich ob dieser Satz noch gilt. [fett gedruckt meine Einfügungen, T.K.]

Die Aufzählung der Dinge die wir und unsere Kinder haben, ist korrekt, die Schulden bei der Natur stimmen auch. Aber was spricht nun gegen meine Auffassung von dem Wunsch?

Die „Jugend von heute“, wie das früher so schön hieß, ist zugleich so verwöhnt wie keine vor ihr und so gefährdet wie lange keine mehr, das ist ihr großer, um nicht zu sagen ihr historischer Widerspruch, prekäre Prinzen und prekäre Prinzessinnen.

Ja, wo ist nun das Problem wenn diese Kinder auf die Straße gehen (s.o.)?

Zumal, wenn Sie im nächsten Absatz sagen den Rest müssen sie nun selber machen.?

Der plumpe Satz jedenfalls, dass es unseren Kindern mal besser gehen soll, ist kaputt, ungültig, gelöscht. Zeit zu fragen, ob wir ihn wirklich noch so dringend brauchen: Muss es unsern Kindern besser gehen?

So wie Sie es sehen, da stimme ich Ihnen zu, kann die Antwort NEIN sein.

So wie ich es sehe, dann ist sie nach wie vor JA.

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