Reden wir mal über Plastik

Plastik verseucht die Meere und den Boden, Recycling ist nicht mehr als eine unverbindliche Absichtserklärung – so ähnlich lesen sich zur Zeit Artikel in allen Medien.
Was ist passiert?

Ein kleiner persönlicher Rückblick ist wohl angebracht.

Chemie, Plastik und ich

In den 50er Jahren geboren bin ich ein typisches Kind der DDR und der 60er. „Plaste und Elaste“ aus Schkopau und Buna machten den Alltag farbenfroh und „Chemie gibt Brot, Wohlstand und Schönheit“ tönte es bereits 1958 von der Chemiekonferenz in Leuna. Plaste war korrosionsfest, ließ sich gut formen und färben und war – ja eben unverwüstlich.
Im Nachhinein sehen wir natürlich das Problem.
Wir liebten, neben Perlon, Präsent 20 und Großrundstrick aus der DDR, auch Nylon und Dralon aus dem Westen. Die „NATO-Plane“, als Regenmantel, begleitete meinen Vater in den 60ern und mich Anfang der 70er – heute liegt sie wohl auf einer Deponie und wartet auf den jüngsten Tag.
Kunststoff-Tragebeutel, mit oder ohne Werbeaufdruck, waren quasi Wertgegenstände die wiederverwendet wurden und selbst das Plastikgeschirr war noch nicht Einweg.
Allerdings war auch keine Rede von Recycling, alle wussten ja, dass das Zeugs nicht verrottet.

Mülltrennung und Recycling

In der DDR wurde der schöne Begriff „Sekundärrohstoffe“ für die Notwendigkeit der Mülltrennung verwendet. Grund war die notorische Rohstoff- und Devisenknappheit des Staates. Somit wurden Flaschen, Gläser, Altpapier und Altmetalle gesammelt und gegen ein kleines Entgelt beim VEB SERO (Sekundärrohstoffe) abgegeben. Besonders die Schulen mit ihren Pionier- und FDJ-Organisationen hatten da geradezu Planzahlen – der Ertrag wurde oft für die internationale Solidarität eingesetzt. Die Arbeit des VEB SERO war, aus heutiger Sicht, kostenintensiv und ineffizient weil die abgegebenen Materialien mit hohem Personaleinsatz kontrolliert und erfasst wurden, das sorgte aber für eine weitgehend sortenreine Trennung.
Ansonsten gab es die verzinkte Mülltonne und die Futtertonne – dort kam alles andere hinein, viele Abfälle kamen aber gleich in den Küchenofen.
Von der alten Bundesrepublik weiß ich nicht viel, aber spätestens 1989 muss sich etwas getan haben, denn Otto machte sich in „Otto der Außerfriesische“ darüber lustig. (Findet ihr bei Youtube unter Otto Mülltrennung)
Kunststoffrecycling war Fehlanzeige – weil ineffektiv und teuer.

Kunststoffrecycling

Hier müssten wir wohl besser von Wiederverwertung oder Downcycling sprechen. Kunststoffe lassen sich nicht, bzw nur mit hohem Aufwand an Energie, zurück in die Ausgangsstoffe zerlegen und dann erneut zusammensetzen. Meist werden jedoch die Kunststoffe verflüssigt (thermisch) und im Spritzgussverfahren in neue Formen gebracht, oder sie werden zermahlen und im Sinterverfahren in Formen gepresst. Die Verfahren zu beschreiben würde den Rahmen sprengen – also fragt „Tante Google“. Gemeinsam ist diesen Verfahren, dass aus hochwertigen Kunststoffen minderwertigere entstehen.
Das Kunststoffaufkommen stieg aber immer mehr, der Nachteil der Unverwüstlichkeit ist ja auch ein Vorteil z.B. für Verpackungen, also musste etwas getan werden.

Der grüne Punkt

Besser gesagt, das Duale System gemäß der 1991 in Kraft getretenen Verpackungsverordnung, war dazu gedacht, dass die Hersteller für die Entsorgung von Verpackungen zuständig sind. Im Klartext: Sie sollten dafür zahlen und sich um die Entsorgung kümmern. In die Recyclingtonne sollten nur Kunststoffverpackungen, die mit dem Logo versehen waren. So sollte die Sortenreinheit der Abfälle und damit die Recyclebarkeit gewährleisten. Der Konsument bekam ein gutes Gewissen und die Hersteller konnten ohne Rücksicht auf irgend etwas Plastik einsetzen.
2003 fiel das Monopol des Grünen Punktes, jetzt kam in die gelbe Tonne oder den gelben Sack alles was irgendwie Plastik war. Je nach Entsorger durften auch Klein-Elektrogeräte und andere Dinge in die gelbe Tonne. Ab und zu wurde von Trenneinrichtungen für den Müll berichtet und Hans Franz und Lieschen Müller merkten nicht, dass sich Massengutfrachter mit unsortiertem „gelbem Müll“ in Richtung China oder Afrika in Bewegung setzten. Es gab manchmal Meldungen, dass Plastikmüll verbrannt wurde, meist weil es die Recyclinganlagen nicht schafften. Das fand der Bundesbürger skandalös, aber der prozentuale Anteil an Plastikrecycling am Aufkommen von Plastik war kaum eine Meldung wert.
Es ist natürlich ein reiner Zufall, dass die Entsorger die Vermischung von Haushalt- und Plastikabfällen – also die schlechte Mitarbeit der Bürger – just in dem Moment feststellten, als China keine Mülltransporte mehr annahm.
Wer jetzt Statistiken zum Recycling erwartet, den muss ich enttäuschen. „Traue keiner Statistik…“ – nicht wegen Fälschungen, sondern wegen dem Ansatz der Statistiken.
So schreibt das Umwelt Bundesamt für 2015 von produzierten und verarbeiteten Kunststoffmengen und errechnet daraus einen Kunststoffverbrauch von 10,1 Mio t. Davon entfallen 35,2% auf Verpackungen – macht also rd. 3,5 Mio t – die gesammelten Kunststoffabfälle (auf die sich die Verwertungsquote bezieht) beträgt 5,9 Mio t und von denen werden 2,74 Mio t „werk- und rohstofflich“ (wahrscheinlich bedeutet das recycelt) genutzt.
Statistik eben.
Das alles soll sich aber jetzt ändern, sagt die EU.

Verbot von Einweg-Plastik Produkten

Ich stelle erst einmal fest: Es ist notwendig diese Produkte vom Markt zu nehmen. Versteht mich nicht falsch, wenn ich trotzdem Kritik anbringe.
Ich zitiere:

Im Visier sind die zehn Einwegprodukte aus Kunststoff, die in Europa am häufigsten an den Stränden und in den Meeren gefunden werden.

Wie bei den Statistiken lese ich das anders: Es handelt sich um die „eindeutig identifizierbaren Produkte“ – nicht um die größte Menge.
Deshalb: Das Verbot geht nicht weit genug!
Einige Beispiele für weitere mögliche Maßnahmen, bzw Ansätze für Plastikmüllvermeidung, schildere ich nachfolgend an Beispielen von Plastikverwendung, aus meiner Sicht – auf meine Art.

Schrumpfen, blistern und laminieren

Das sind Highlights für den Transportsektor, die Warenpräsentation und den Privatgebrauch, sie setzen Plastik in erheblichen Mengen ein und es gibt bewährte Alternativen.

1. Schrumpfen

Das „Maß aller Dinge“ bei der Flächennutzung für Lagerhaltung und Transport ist die Europalette nach EN 13698-1. Sie sorgt für eine optimale Ausnutzung der Lagerflächen, der Lkw-Ladeflächen und der Transportcontainer-Nutzung. Für nicht stapelbare Waren und Güter wurde z.B. die Gitterboxpalette, mit gleicher Grundfläche, entwickelt. Diese ist aber in der Anschaffung und vor allem in der Wartung teurer. Sie kann ersetzt werden, man stapelt einfach diese Güter oder Waren auf eine Europalette und „schrumpft sie ein“, also umgibt sie mit Schrumpffolie (meist aus Polyethylen). Das spart Kosten und erzeugt eine große Menge Plastikabfall. Die Schrumpffolien werden auch als Umverpackung für Kartonagen verwendet, um diese wasserabweisend zu machen und ähnliches.

2. Blistern

Das Blistern kennt jeder. Ein Artikel wird auf eine Unterlage gelegt und mit Plastik verschweißt. Gründe dafür sind oft die Warenpräsentation. Blisterpackungen lassen sich schön bunt bedrucken und heben Artikel, besonders die mit kleinen Abmessungen, optisch hervor. Ein zweiter Grund ist wieder die Lagerhaltung und der Transport. Die Blister-Packungen sind so bemessen, dass eine bestimmte Anzahl, in einer bestimmten Stapelung, genormte Verpackungen füllt, die wiederum effektiv auf einer Europalette gestapelt werden können. Oft spielt, bei der Festlegung der Größe von Blisterpackungen, auch die durchschnittliche Menge der Packungen pro Karton für die Belieferung von Verkaufsstellen, eine Rolle. Natürlich werden auch psychologische Aspekte der Werbung beachtet. Diese Packungen sorgen für eine Vermischung von Papier- und Plastikabfällen, die Rückseiten sind oft aus Pappe, und erzeugen eine erhebliche Menge Plastikmüll.

3. Laminieren

Laminieren, die Umhüllung eines Blatts Papier mit einer beidseitigen Kunststoffschicht durch thermische Verbindung, ist zu einem Massenphänomen geworden. Visitenkarten, Werbeflyer, der Aushang wegen der entlaufenen Katze oder der verpassten Hausordnung und viele andere sinnlose Papierblätter werden laminiert. Sie landen bestenfalls im Plastikmüll, oft im Hausmüll oder auch in der Papiertonne, wo sie das Papierrecycling (das ist das was wirklich funktioniert) stören. Oft liegen sie aber auch auf den Straßen und Wegen herum und gelangen so in den natürlichen Kreislauf. Laminieren erzeugt eine erhebliche Menge Plastikmüll.

Was tun?

Das ist natürlich die Frage aller Fragen und ich habe kein Rezept – nur Gedanken – anzubieten.
Als Erstes eine Frage:
Wann ist eigentlich die Angabe „Tara“ von den Verpackungen verschwunden?
Für die die es nicht mehr kennen: „Tara“ ist die Differenz von Einwaage und Gesamtgewicht – also das Gewicht der Verpackung. Ich habe mir gerade einige, zufällig ausgewählte, in Plastik verpackte Artikel angeschaut und finde nur noch die Angabe „Einwaage“. Dabei ließe sich „Tara“ als Warnhinweis verwenden:

„Diese Packung enthält 100g Blutwurst und 15g Plastik!“

Vielleicht würde das den einen oder anderen sensibilisieren.
Die Verbraucher kann man natürlich nicht von der Pflicht befreien, aber besonders die Industrie und, wie oben beschrieben, den Handel und den Transportsektor müssen wir stärker in die Pflicht nehmen. Ob nun die Schrumpffolie, die Hartschaumverpackung, die Blisterpackung und vieles Andere gehören auf den Prüfstand.
Das Verbot der Einweg-Plastik-Artikel ist ein Anfang – mehr nicht.

Disclaimer: Ich schildere hier meine Sicht der Dinge, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die von mir gemachten Angaben stammen aus frei zugänglichen Quellen und sind überprüfbar. Auf Verlinkungen verzichte ich aus zwei Gründen weitgehend: 1. Der Leser soll sich selbst mit der Thematik befassen, Recherchen sind einfach. 2. Eine Verlinkung auf viele Seiten ist wegen der DSGVO für mich problematisch – also lasse ich es gleich.

Bildnachweis: Unter CCO Creative Commons by byrev

Der (t)Witterer

„Ich witter was auf Twitter mag für Nichtnutzer dieses Mediums unverständlich sein, aber das Wortspiel „twittern“ und „wittern“ reizt mich einfach. Der Witterer ist allerdings nicht an dieses Medium gebunden.
Selbstverständlich sind die Themen und Besorgnisse der Witterer ernst zu nehmen, aber nicht nur der alte weiße Mann vom Tegernsee, nein auch der aus Leipzig (also ich) haben da manchmal so unsere Probleme.
So wird also im genanntem Medium jede Einlassung von den Witterern auf Angriffspunkte untersucht. Fündig werden diese Spürhunde (oder sollte man von Trüffelschweinen reden?) immer – es ist schwer ihnen zu entgehen. Noch schwerer ist es mit ihnen ins Gespräch zu kommen – sie wollen es nicht #ausGründen.
Beim Thema Rassismus ist das deutlich zu sehen. Alles was eine nichtweiße und nicht-bio-deutsche Person angreift ist in erster Linie rassistisch – unabhängig vom Kontext.
Obwohl der gemeine Witterer die Religion als „Opium für das Volk“ ablehnt, handelt er doch geradezu pseudo-religiös. Für ihn unterliegen wir weißen und deutschen Menschen der doppelten Erbsünde des weiß und deutsch sein – im Gegensatz zur römisch-katholischen Erbsünde gibt es dafür aber keine Entsühnung. Man sehe nur den Hashtag „Nazienkel“ der in den letzten Tagen die Runde macht. Mich erinnert das an die Bibel [Ez 18.2]:

„Die Väter essen saure Trauben und den Söhnen werden die Zähne stumpf?“

Allerdings, es erinnert nur daran denn im Volltext steht davor: „Wie kommt ihr dazu, im Land Israel das Sprichwort zu gebrauchen:…“ – die Erbsünde ist selbst für den Propheten eine Schimäre. Selbst unter katholischen Gesichtspunkten betrachtet ist die Theorie der Witterer nicht zutreffend – absurd wäre ein schwacher Begriff dafür.
Halten wir uns also lieber an den Propheten Ezechiel [18.20] und sagen:

„Nur wer sündigt, soll sterben. Ein Sohn soll nicht die Schuld seines Vaters tragen und ein Vater nicht die Schuld seines Sohnes. Die Gerechtigkeit kommt nur dem Gerechten zugute und die Schuld lastet nur auf dem Schuldigen.“

Damit habe ich den Witterern natürlich Futter gegeben, sie werden sagen: „Er relativiert die Geschichte, er bestreitet unsere besondere Verantwortung die aus unserer Geschichte resultiert und so weiter und so fort.“
Die Witterer wissen selbst, dass das Bullshit ist, weder tue ich das eine noch das andere. Es gibt für mich keine Erbsünde – es gibt keine Erbschuld – es gibt nur Verantwortung die aus der Geschichte einer Nation, oder auch einer Familie entsteht.
Die Witterer folgen einfach ihren Ur-Instinkten. Diese bestehen darin alles was nicht ihrem Denkschema entspricht (obwohl Denkschema impliziert Denken) zu zerpflücken und nieder zu machen.
Da wir hier schon den religiösen Aspekt betrachtet haben, verfälsche ich jetzt das berühmte Jesus-Zitat:

„Herr vergib ihnen nicht, denn sie wissen was sie tun!“

Sie tun denkenden Menschen auf jeden Fall nichts Gutes.

Bildnachweis: CCO Creative Commos by Roy Bury – Thank you

#Aufstehen oder sollte man lieber liegen bleiben?

Einleitend sei gesagt, dass ich Sahra Wagenknecht als Politikerin achte und auch viele ihrer Gedanken (z.B. in „Reichtum ohne Gier“) gut, richtig und auch diskussionswürdig finde. Jetzt hat sie also eine „Sammlungsbewegung“ mit dem Namen Aufstehen gegründet und reflexartig wird sie für diese Gründung von der linken Seite her angegriffen.
Ich frage mich: „Warum verzetteln sich die linken Parteien immer wieder in Grabenkämpfen?“

Die Person Sahra Wagenknecht

Ich kenne Sahra natürlich nicht persönlich, aber ich weiß, dass sie schon immer polarisiert. Als leitendes Mitglied der Kommunistischen Plattform innerhalb der damaligen PDS galt sie lange als linksextrem – so ist sie mir auch noch gut in Erinnerung. Als politisch-ökonomische Publizistin erreichte sie Leserkreise die gewöhnlich nicht als linke Sympathisanten auftreten und als Rednerin im Bundestag war sie nach Gregor Gysi eine der beliebtesten Personen der Linken in vielen Bevölkerungskreisen. Für eine Parteifunktion ist sie, meines Erachtens nach, allerdings völlig ungeeignet. Sie ordnet sich keiner Parteidisziplin unter und sagt ihre Meinung – das ist schon wieder sympathisch – leider bekommt sie dafür oft Beifall von der rechten Seite, allerdings macht das ihre Aussagen nicht automatisch zu rechten Aussagen.

Beispiel „Kriminelle Schlepperbanden“

In einem Gastbeitrag traf Sahra, gemeinsam mit Bernd Stegemann diese (verstörende) Aussage:

Die politisch sinnvolle Grenze verläuft nicht zwischen den Ressentiments der AfD und der allgemeinen Moral einer grenzenlosen Willkommenskultur. Eine realistische linke Politik lehnt beide Maximalforderungen gleichermaßen ab. Sie unterstützt die vielen freiwilligen Helfer in der Zivilgesellschaft, die sich um die Integration der Flüchtlinge kümmern. Und zugleich lässt sie sich nicht von kriminellen Schlepperbanden vorschreiben, welche Menschen auf illegalen Wegen nach Europa gelangen.“

Ich möchte nicht auf den Begriff „grenzenlose Willkommenskultur“ eingehen sondern auf die „kriminellen Schlepperbanden“. Ein Ergebnis der Aussage war nämlich, dass sie von links angegriffen wurde – sie würde gegen geflüchtete Menschen* sein.
Meine Meinung ist, trennen wir doch mal die Themen geflüchtete Menschen, Seenotrettung und Schlepper.

– Die meisten der geflüchteten Menschen sind vor Gewalt, Krieg, Hunger und Elend geflohen – ergo: Sie sind in Not.

– Die meisten Schlepper haben ein knallhartes Geschäftsmodell: Für viel Geld bringen sie geflüchtete Menschen bewusst in Seenot.

– Die Seenotretter machen das, was ihnen das menschliche Gewissen befiehlt: Sie retten die in Not befindlichen Menschen.

Merkt ihr etwas?

Dieser Zustand ist untragbar, er bedeutet in keiner Weise eine „sichere Passage“ für geflüchtete Menschen – der Einsatz der Seenotretter minimiert nur die Zahl der Todesopfer. Die Schlepper treffen nach pekuniären Gesichtspunkten eine Vorauswahl unter den geflüchteten Menschen – sie entscheiden wer durch die Seenotretter gerettet werden darf. Opfer nehmen sie bewusst in Kauf – diese interessieren sie nicht – Hauptsache ist, dass die Kasse stimmt. Die anderen geflüchteten Menschen, also diejenigen die kein Geld haben, sterben einen leisen Tod in der Wüste oder sitzen in überfüllten Flüchtlingslagen in anderen Ländern, in Ländern die selbst arm sind.
Und jetzt lest die Aussage im Gastbeitrag noch einmal.
Ich hätte mir an dieser Stelle allerdings einen Entwurf für die Unterstützung der geflüchteten Menschen gewünscht – einen akzeptablen Entwurf.

Jetzt doch noch eine Einlassung

Ich komme doch noch auf die „Grenzenlose Willkommenskultur“ zurück. Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass in Kürze eventuell die Menschen auf der Flucht sind, vor denen heute Menschen fliehen. Konkret könnte das bedeuten, Assad-treue Syrer fliehen nach einem Sturz des Assad-Regimes zu uns und treffen hier auf ihre Opfer. Ich rede hier nicht von Regierungsmitgliedern (die kommen mit Flugzeugen und haben Geld) sondern von ihren „willigen Vollstreckern“ – also von den Menschen die dann von Schleppern in seeuntüchtige Boote gesteckt werden. Wenn diese auf der Flucht sind, dann sind sie in Not – wie heißen wir sie willkommen?

Zurück zu #Aufstehen

Ich bin der Meinung, dass diese Aktion sinnvoll ist. Den Begriff „Sammlungsbewegung“ sehe ich persönlich kritisch, er weckt Befürchtungen bei den linken Parteien (Konkurrenz) und Hoffnungen bei den Menschen (sie sehen hier eine Bewegung wie „En Marche“) – ich sehe darin eher eine Plattform auf der sich progressive Menschen ohne parteipolitische Einschränkungen austauschen können. Auf dieser Plattform könnten die linken Parteien neue Ideen finden für ihre weitere Politik. Ich hoffe, dass sich Sahra hier nicht auf einen missionarischen Trip begibt und sich als Schulmeisterin des linken Spektrums geriert. Dafür schätze ich allerdings ihre Intelligenz zu sehr, außerdem liegt das ja an den Teilnehmern.
Am Ende könnte daraus etwas werden woraus die linken Parteien dazu befähigt werden:

Getrennt marschieren – vereint schlagen!

Also redet es nicht von vornherein kaputt.

* Ich vermeide den Begriff „Flüchtlinge“ die Gründe dafür lest ihr hier.

Bildnachweis: CCO Creative Commos by geralt – Thank you