No more mr nice guy,

oder warum ich schreibe, wie ich eben schreibe.

Der Song von Alice Cooper ist in meinem Ohr, wenn ich bemerke, dass mich jemand in eine politische Schublade steckt.

Natürlich habe ich mich, was meine Sympathien bei der Bundestagswahl betrifft, positioniert. Was heißen soll, ich habe dies geäußert – sogar öffentlich.

Das ist aber kein Grund für mich auf irgendeine Linie einzuschwenken und es jemandem recht zu machen. Ich bin eben kein „netter Kerl“.

Also, wer Probleme mit meinen Meinungen hat, der möge daran denken, dass ein Motto von mir ist

Ich wage es zu Allem meine Meinung zu haben. Ich wage nicht zu behaupten, dass eine davon wahr ist. [Ich]

Das ist einer der Gründe, warum ich hier meine Meinung äußere und mich weniger den Meinungen anderer anschließe. Auch auf die Gefahr hin, dass ich je nach Thema in den verschiedensten Ecken des politischen Spektrums lande. Einem „Mr. Nice Guy“ würde das nicht passieren.

Nach meinen Ergüssen zum Demokraten, wohlgemerkt dem selbsternannten, wurde ich in einem virtuellen Gespräch gefragt, ob für mich die „unveräußerlichen Menschenrechte“ aufdiktiert wären. Sind sie für mich nicht, die Frage betrachte ich eher als absurd.

Die Frage die sich mir stellte war doch ganz einfach.

„Wie viel Volk verträgt der Demokrat?“

Also, vom Ausgangspunkt her betrachtet, der so genannte.

Hier kommen wir nun zu dem Volk, den Asylanten und des Deutschen scheinbar liebster Lektüre – der BILD.

Es scheint, als ob im Untergrunde Deutschlands an allen Stellen eine Population von Nazis wuchert, die nur darauf wartet erweckt zu werden. Erwecken kann man diese wenn man ein Asylbewerberheim baut oder „in Betrieb nimmt“. Dann kommen sie aus allen Löchern hervor. Wie gesagt, es scheint so.

Die „Größte Deutsche Tageszeitung“ schilderte nun gestern das Problem aus ihrer Sicht. Meine Beschäftigung mit BILD wurde schon mehrfach kritisiert, aber man muss mit dem arbeiten was die Leute lesen. Nicht mit dem was man gut und lesenswert findet.

Da gab es gestern also einen “Asyl Report Deutschland“ *, ein hoher Anspruch der natürlich nicht erfüllt werden konnte.

Interessant dabei die Bemerkung in der Headline „Es gibt zu wenig Unterkünfte“ und im Teil 3 „Bramsche – vielleicht ist dies der deutscheste Teil Deutschlands“.

Das Erste ist nicht das Problem, das Zweite eine Unterstellung.

Warum nun gehe ich gerade auf diese zwei Punkte ein?

Es gibt zu wenig Unterkünfte? Ganz falsch!

Es unterstellt nämlich, dass die Art der Unterbringung schon ganz in Ordnung ist. Es würde sich mit mehr Objekten der Käfighaltung etwas ändern.

Der Deutscheste Ort Deutschlands? Im Kontext – ein Nazi Biotop!

Ebenso falsch, richtig wäre ein normaler Ort in Deutschland. Auch der Bezug auf die Varus-Schlacht macht die Behauptung nicht besser.

Jetzt mache ich aber diesen Report zu und sage meine Meinung.

Ich bin gegen Asylbewerberheime! Neue wie alte!

Warum?

Weil sie nicht ein Teil des Problems sind, sie sind das Problem. (nicht nur sie)

In der heutigen Struktur bereiten sie die zukünftigen Mitmenschen (in der Form von Mitbürger gemeint) auf das Leben im Ghetto vor.

Sie bereiten sie darauf vor, sich hinter die „schützenden Mauern“ des Ghettos zurückzuziehen, weil sie außerhalb nicht erwünscht sind.

In ihnen wird eine Wartezeit verbracht, sinn- und zwecklos, für die ich hier das Wort Käfighaltung verwende. Sie werden gefüttert und gekleidet – mehr nicht. Sie warten lange und gewöhnen sich daran.

Was ist falsch? – Es nimmt ihnen die Würde!

Die meisten dieser Menschen (ja, ich vertrete die Idee der universellen Menschenrechte!) kommen aber nicht deshalb zu uns.

Wenn sie kommen, wollen sie etwas tun – wir lassen sie aber nicht.

Wenn sie lange genug gewartet haben, endlich bemerkt haben dass wir sie nicht wollen – dann lassen wir sie frei.

Zu spät, wir haben sie ans Leben im Ghetto gewöhnt, haben ihnen gezeigt dass sie dort hin gehören.

Nun zu Bramsche, 600 Asylbewerber in diesem Ort unter diesen Bedingungen sind auch für den ihnen positiv gegenüberstehenden Bürger ein Problem.

Mit der heutigen Asylpolitik und den Asylbewerberheimen schaffen wir dieses, mit jedem Heim ein Stück mehr.

Wir schaffen unsere Nazi-Population und können uns dann genüsslich im vermeintlich braunen Sumpf suhlen und diesen als das Problem darstellen.

Nur, die Braunen waren daran, an den Ursachen, nicht beteiligt.

Es waren Schwarze, Rote und Grüne! Diese waren und sind in den Regierungen.

Die Lösung?

Ich habe keine, nur Gedanken.

Unterbringung in kleinen Wohngruppen, weitgehende Aufhebung von Mobilitätsbeschränkungen, schnelle Bearbeitung der Asylanträge usw.

Ganz klar, die Aufhebung des Generalverdachtes gegen die Asylbewerber.

Vor Allem aber Folgendes:

Lasst sie teilhaben – sie wollen es!

Gebt ihnen etwas zu tun – sie sind nicht faul!

Lasst ihnen ihre Menschenwürde!

P.S. Es stellen sich mir  natürlich einige Fragen. Warum werden Asylbewerberheime immer in Problemvierteln gebaut? Vielleicht weil die Käfighaltung dort nicht so auffällt?

Warum werden die sog. Nazis durch die Presse zwar bildlich dargestellt, aber man erfährt nie ob es sich um einen „reisenden Propagandisten“ der Szene oder einen Anwohner handelt?

Gleiches gilt für Gegendemonstranten, wie viele davon sind Anwohner, wie viele Propagandisten aus „Asylbewerber-freien-Gebieten“?

Ich bin eben kein Nice Guy!

* beim verlinkten Artikel muss man die beiden Teile mitlesen um einen Überblick der Print-Ausgabe zu erhalten. Natürlich gibt es den Asyl-Report der Bundesregierung, hier geht es aber um Seite 7 der gestrigen Print-Ausgabe.

Er hats getan! Was bringt es?

Der Peer Steinbrück hat tatsächlich seine Stasi-Akte ins Internet gestellt.

Gibt es da etwas Neues?

Gähn, kann man nur sagen nach der Aufregung. Und man kann sich fragen, was war der Zweck der Übung?

Ich meine u.a. den Artikel, auf den ich mich hier bezogen habe.

Warum die Forderung nach sofortiger Aufklärung durch Hubertus Knabe?

Kann man das schon in die Kategorie Wahlkampf einordnen?

Der ehrliche Peer?

Na gut, wie auch immer.

Ich hab die Akte angeschaut, sie ist so langweilig wie der Kandidat.

Nützt alles nichts.

P.S. Das Lesen von Artikeln zum Thema habe ich mir erspart. Der verlinkte Artikel wurde nur besucht um den Link zur Akte zu finden.

P.P.S Ich finde es trotzdem richtig die Akte zu veröffentlichen, auch wenn ich müde geworden bin.

44% glauben kaum,

dass ihre persönlichen Gespräche und Mitteilungen für den amerikanischen Geheimdienst interessant sein könnten. [1]

Wow, das ist ja sowas von richtig.

Der Inhalt Eurer Gespräche interessiert die NSA & Co wirklich nicht, oder wenig.

Es könnte sie aber durchaus interessieren, wann, wo, mit wem und in der Nähe von wem Ihr diese Gespräche oder andere Korrespondenz geführt  habt, liebe 44%.

Wie schon in PRISM – das Bewegungsprofil thematisiert, ist es wenig interessant was Ihr schreibt und/oder sagt.

In den Fokus der Geheimdienste könnt Ihr immer kommen, da hilft auch Unschuld oder Unbeteiligtsein nichts.

Nun bringt die Studie des Allensbach-Institutes nicht viel Neues in Bezug auf die Affäre um NSA & Co.

Das ist beunruhigend, denn es stimmt wahrscheinlich was darin steht.

Generell spielen politische Themen für die Bürger eine untergeordnete Rolle. Die Mehrheit unterhält sich zurzeit vor allem über Urlaub und Wetter, über die Familie, Essen und Trinken und medizinische Themen. Nur 39 Prozent haben sich in letzter Zeit öfter mit anderen über Politik unterhalten, ganze 29 Prozent über die bevorstehende Bundestagswahl. [1]

Es geht dem Deutschen also nach dieser Studie weniger um Veränderungen, mehr um die Sicherung von Besitzständen.

Wo sind nun die viel zitierten Nicht-Besitzenden, die Veränderungen wollen?

Sind das die 29%, die sich über die bevorstehende Bundestagswahl unterhalten haben?

Gerade diese sind es wohl nicht, wenn ich meine eigenen Erfahrungen zu Grunde lege. Die haben nämlich resigniert und erwarten von einem Wechsel keine Veränderungen zu ihren Gunsten.

Wohl gemerkt, ich rede hier nicht von einer Aufstockung der Hartz IV Sätze, sondern von Arbeitsplätzen, gerechtem Lohn für Arbeit usw.

Merkel ist also alternativlos!

Ganz Deutschland resigniert!

Nein, ein kleines Häuflein von politischen Amateuren, geschmückt mit einem lustigen orangefarbenem Symbol leistet tapfer Widerstand.

mecker

Gäbe es diese nicht, dann wäre der Wahlkampf (wo ist der eigentlich) wohl noch dröger. Wenigstens die Angst vor einem Einzug der Piraten in den Bundestag motiviert die „Volksparteien“ überhaupt dazu sich mit PRISM & Co zu beschäftigen. Sonst würden sie sich wohl darauf verlassen, dass „Dinge beendet werden“ durch Erklärungen von Regierungsseite her. Oder sie würden nicht über diese reden, wäre manchmal besser weil weniger peinlich.

Von Wahlkampf kann man diesmal wirklich nicht reden, es wäre besser die Piraten hätten nur das eine Wahlplakat (s.o.) verwendet um Nichtwähler zu motivieren.

Noch ist dazu Zeit – mal etwas anderes zu versuchen.

[1] FAZ – Neue Allensbach-Analyse

Bildquelle: http://bundestagswahl.piratenpartei-esslingen.de/wp-content/uploads/2013/07/1073973_329130890554402_1525822742_o.jpg