Was für ein Oktober

Ich meine hier allerdings nicht das Wetter, das war meist schön, noch die Marienkäfer die irgendwie überhand nehmen. Allerdings ist es die bräunliche Variante, also nicht zu verwechseln mit denen, von denen wir im Jahr 89 sagten „Das sind keine Marienkäfer, das sind weggeworfene Parteiabzeichen“. Nun ja, die asiatischen Emigranten kommen auch ohne Green-Card.

Ich habe mal am vorletzten Tag des Monats in meine Beiträge bei Google+ geschaut und die, mir im Laufe des Monats wichtig erschienenen, Themen angesehen.

Da war je die BILD – unsere „größte deutsche Tageszeitung“. Die hatte doch am 1.10. geschrieben Deutschland wird zum Job-Paradies …EIN SCHLARAFFENLAND FÜR ARBEITNEHMER, wie sich das nun für jeden einzelnen im Laufe des Monates darstellte, daran mag ich nicht denken. Ich zumindest habe bei meinen Vorstellungsgesprächen keinen Dienstwagen angeboten bekommen.

Am gleichen Tag war aus US-Geheimdienstkreisen zu hören, dass die Griechenland-Pleite 2 Billionen Euro kosten wird. Das hat sich ja so weit noch nicht geändert.

Dann war da noch der Tag der Deutschen Einheit, dazu habe ich mich nicht allzu feierlich, eher nachdenklich geäußert. 4 Tage später wäre ja dann der 62. Jahrestag der Gründung der DDR gewesen. Aber 1989 wurde sie ja frühberentet.

Dann zog sich ja das Thema Griechenland, Euro-Rettung, Rettungsschirm und so weiter durch den gesamten Monat. Meine Frage Wo ist das Geld? konnte ich bis heute nicht beantworten.

Auch die Piraten, die ja nun erstmals in ein Parlament einzogen, beschäftigten uns bis zur Mitte des Monats. Wie erreicht man den Bürger? fragte ich mich am 5. Oktober, dann kam das Outing der ehemaligen NPD-Mitglieder und die Frage nach dem Handlungsbedarf und dem Umgang mit den „alten Medien“. Irgendwie ist es aber ruhiger geworden. Sehen wir also mal was der November bringt. Natürlich ist in dem Zusammenhang auch der Streit zwischen SPD und Grünen zu sehen, aber das war nicht anders zu erwarten.

Dann natürlich haben wir alle über Kauder, Uhl und Friedrich geschimpft, uns über den Staats-Trojaner erregt. Über Kauder haben wir dann gelacht, mehr oder weniger, als er selbst sich das Internet hätte sperren müssen. Wir sind also ein krankes Volk, das hatte ich allerdings schon Ende September geschrieben.

Und Steve Jobs starb. Liebesbekundungen, Hasstiraden, Heiligsprechung und Häme lagen in den Medien Kopf an Kopf. Ich selbst sehe das noch so wie in dem Moment als ich die Nachricht las.

Mal sehen, wenn ich Lust habe sehe ich mir später mal an was sonst noch passiert ist im Oktober.

Piraten und Überwachungs-Trojaner

Bei der ersten (na ja fast ersten) Zigarette und dem dritten Kaffee des Tages habe ich mir mal die aktuellen Nachrichten zu dem oben genannten Trojaner durchgelesen.

Was finde ich? Die Piraten haben versagt!

Ob nun bei fefe oder in verschiedenen Beiträgen bei Google+ werden sie, ich finde ziemlich massiv, für ihre Informationspolitik angegriffen.

In fefes Blog ist da zu lesen:

Liebe Piraten, wir müssen reden. So wird das nix mit der großen Politik. Erst werdet ihr rechtzeitig zum Wahlkampf mit perfektem Timing illegal von der Polizei durchsucht und nutzt es für … eine nicht mal lauwarme Pressemitteilung und sonst gar nichts.

So kann man das natürlich sehen, aber man kann es auch anders betrachten. Eben aus den genannten Gründen würden natürlich alle Angriffe der Piraten als emotional (es gibt stärkere Worte) abgetan werden. Was spricht eigentlich dagegen, dass gerade die Partei, die die anderen Parteien bei den digitalen Themen vor euch hertreiben [fefe] wollte, erst mal ruhig und vernünftig die Angelegenheit untersucht?

Auch in anderen Beiträgen, wenn zum Beispiel solche Worte wie

Dafür braucht es keine Piratenpartei. CDU und SPD äußern sich täglich ähnlich — aus dem Lager der Grünen und der FDP waren direktere Stimmen zu hören als von den Piraten.

zu hören sind, frage ich mich ganz besorgt, warum der Vergleich? Gerade der mit FDP und Grünen, die natürlich jetzt versuchen mit “Internetkompetenz und Datenschutz” zu punkten.

Aber passieren muss natürlich etwas. Ich habe schon mehrfach betont, dass ich kein Pirat bin aber durchaus mit Sympathie die neue Partei beobachte.

Was muss passieren? Eine Auswertung und Positionierung, die einer “Internetpartei” entspricht. Klar und hart, vor allem im Gegensatz zu den anderen sachlich richtig. Also sozusagen der finale Todesstoß für solche Entgleisungen.

Das solltet Ihr schaffen.

Wenn nicht, dann wird es eng für Euch.