Opfer des Krieges – Opfer der Propaganda

Das ist jetzt definitiv kein Geschichtsrevisionismus. Auch wenn vielleicht eine/r der 140-Zeichen-SchreiberInnen den Artikel als solchen erklären wird. Weil er/sie nicht weiter als bis zur Überschrift lesen wird – aus Gewohnheit.

Ich beginne mal mit etwas Familiengeschichte. Ihr könnt gern in meinem anderen Blog nachlesen, dass ich versuche diese sachlich zu beschreiben.

Also meine Großeltern waren Deutsche zumindest fühlten sie sich als solche. Eigentlich gehörte das kleine Erzgebirgsdorf zur österreichisch-ungarischen Monarchie. Bis 1919 als es durch die Verträge von Versailles tschechisch wurde. Ein Großvater kämpfte im ersten Weltkrieg und fühlte sich dabei im Recht, meine Großmutter freute sich als die deutschen Truppen ins Sudetenland einmarschierten und sie endlich wieder Deutsch wurden.

Warum? Weil sie nicht wussten und auch nicht wissen sollten worum es eigentlich ging.

Mein Vater erzählte aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft, dass einige sowjetische Soldaten sich wunderten. Sie wunderten sich darüber, dass Deutsche Menschen waren. Sie kannten die Bilder der „hässlichen (Un)Menschen mit Stierhelmen“. Ebenso wunderten sich Deutsche ob nun Soldaten oder Zivilisten, dass die sowjetischen Soldaten wie Menschen aussahen, redeten und handelten. Ihnen waren ja die Bilder aus dem „Stürmer“ (Kommissar mit Messer zwischen den Zähnen) gegenwärtig.

Warum? Weil sie nicht wussten und auch nicht wissen sollten worum es eigentlich ging.

Dieses Nichtwissen wird durch Propaganda gefördert geschaffen.

Es gab logischerweise das Nicht-wissen-wollen, ein Wegschauen und Täterschaft, das verschweige ich nicht – ist aber nicht mein Thema.

Propaganda ist eine mächtige Waffe.

Propaganda ist der Auslöser von Feindschaften und Kriegen.

Propaganda fordert Opfer.

Die Lügen, Halb-Wahrheiten, Verdrehungen und der „Drall“ den man einer Meldung gibt, sie fressen sich in die Hirne der Konsumenten. Ja Konsumenten – nicht Leser, Zuhörer und Zuschauer. Man nimmt Propaganda auf, teils ohne es zu merken.

Heute geht das natürlich nicht mehr, wir sind ja wirklich gebildet und informiert [das ist Ironie!!!].

Es geht sogar noch besser.

„Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“, super im Zeitalter der digitalen Medien. Bilder, ich rede nicht von Fälschungen, kann man in einen Kontext stellen und entsprechend kommentieren. Die Propaganda steckt im Kontext – die Bilder transportiert diesen.

Ist es eigentlich möglich, dass niemand merkt „Wir diskutieren seit Wochen über Propaganda!“ Wir reden nicht mehr über ein Bild oder eine Aktion.

Ein Beispiel gefällig?

Es gibt zwei Blogs, eins bei einer großen Zeitung und ein privates. Beide werden von einer „Kunstfigur“ (Beschreibung aus dem Blog bei der Zeitung) betrieben. Was nun die Zeitung (vielleicht) nicht mit sich in Verbindung gebracht haben will – das steht im privaten Blog.

Diese Blogs haben in der letzten Diskussion einen Einfluss in unserer Partei, nicht durch offensichtliche Lügen sondern durch den Drall, erreicht der sich kaum in Worte fassen lässt.

Nicht die Blogs selbst haben Bedeutung sondern die Diskussionen geben ihnen Bedeutung.

So funktioniert Propaganda.

Und sie funktioniert wirklich gut. Chapeau dem Verfasser!

Guten Morgen Konsumenten – wenn ihr mal aufwacht!

P.S. Es weiß wohl jede/r wer gemeint ist – ich verlinke nicht. Das gäbe der Propaganda noch mehr Futter.

P.P.S. Es wäre wirklich gut gewesen, wenn die Teilnehmer am #orgastreik Twitter hätten abschalten können. [Ironie]

Ach ja, bevor ich es vergesse. Am 25. Mai sind Europa- und Kommunalwahlen. Propaganda hat schon ganz schön abgelenkt. Oder?