HOMO-EHE? Nein danke.

Nicht, dass nach der Überschrift jemand denkt ich wäre homophob, aber  ich bin eigentlich gegen die Verwendung des Begriffes Homo-Ehe.

Warum? Er reduziert die staatlich begünstigte und bestätigte Lebensgemeinschaft auf die sexuelle Ausrichtung der Betreffenden. Betrachten wir aber die Realität, dann ergibt sich folgendes Bild: Menschen verschiedenen Geschlechts (sog. Heteros) dürfen eine Versorgungsehe mit allen finanziellen Vorteilen schließen, ohne die Absicht gemeinsam Kinder zu zeugen und zu erziehen.

Menschen gleichen Geschlechts, mit der Absicht gemeinsam Kinder zu erziehen (zeugen ist da zugegeben schwierig), dürfen dies aber nicht.

Andererseits ist aber die Bedarfsgemeinschaft (Hartz IV) nicht an das Geschlecht der Mitglieder der Gemeinschaft gebunden. Das ist wohl ein Widerspruch.

Was ist also so schwierig an einer Modernisierung des Eherechts?
Denken wir mal an Boston Legal , als Denny und Alan heiraten wollen, obwohl sie nicht schwul sind. Grund ist, dass Alan für Denny sorgen will und soll, wenn die Demenz zuschlägt. Was ist daran verwerflich? Ein Mann und eine Frau dürften das.

Reduzieren, besser gesagt: heben wir das Eheversprechen nun darauf, dass sich zwei Menschen versprechen „In guten und in schlechten Tagen, in Gesundheit und Krankheit…“ (Kennt Ihr, oder?), füreinander einzustehen, dann ist das Geschlecht eigentlich egal.

Wenn der Staat das finanziell unterstützt, dann fordert er ja schließlich auch die gegenseitige Verantwortung der Beteiligten, teils bis zum Bankrott.

Was ist mit dem Erbrecht? Wenn gleichgeschlechtliche Paare eine richtige Ehe schließen können, dann ist der Ehepartner auch erbberechtigt, nicht die Eltern und Geschwister, die den Erblasser vielleicht verstoßen haben – wegen seiner sexuellen Ausrichtung.

Eine Reform der Ehe wäre also richtig – keine Ehe zweiter Klasse, sondern ein einheitliches Eherecht.

Der Artikel bezieht sich auf die Meldung  im Tagesspiegel. Er wurde gestern bereits auf Google+ veröffentlicht.