Deutsche Sprache – oder wie redet man am besten aneinander vorbei

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage. Ich kann Ihnen auch nicht helfen.

Gestern Abend, bei ZDF log in, standen die Thesen „Die deutsche Sprache muss geschützt werden“ gegen „Es soll jeder so reden wie er will“. Das Thema wurde durch mich an dieser Stelle vereinfacht beschrieben, aber das hier ist ja mein Blog.

Besonders bemerkenswert an der Diskussion war, dass beide Diskutanten und die Moderatoren sich, m.E. nach, an Äußerlichkeiten aufhielten. Dazu komme ich aber später.

Wie schon auf G+ geschrieben, war Anatol Stefanowitsch verdienter Sieger – allein schon wegen seines Umganges mit der deutschen Sprache. Allerdings wurde das Voting (vulgo Abstimmung), durch die Vorstellung der rechten Anhänger der Sprachpflege, durchaus zu seinen Gunsten beeinflusst.

Aber kommen wir mal zu dem Problem der deutschen Sprache.

Deutsche Sprache muss nicht geschützt, sie muss einfach nur gesprochen und geschrieben werden.

Das ist meine Meinung zum Thema.

Warum wurde und wird die deutsche Hochsprache (Hochdeutsch) eigentlich benötigt?

Ich sage ganz einfach, damit sich die Deutschen untereinander verständigen können. Persönlich habe ich durchaus Schwierigkeiten einen Pfälzer oder Bayern zu verstehen. Die verstehen mich eher auch nicht wenn wir alle unseren Dialekt sprechen. Dafür haben wir das (Hoch)Deutsch.

Ob wir nun „Kiezdeutsch“ als Dialekt anerkennen oder nicht, das ist eigentlich egal. Der aus dem einen, evt. russisch beeinflussten, Kiez wird den aus dem anderen, vielleicht türkisch beeinflussten, Kiez ohne die Vermittlung durch eine gemeinsame Sprache kaum verstehen.

Das ist aber nur das eine Problem, es interessiert mich eigentlich nur wenig.

Ich stelle mir mehr die Fragen „Warum muss/soll es in einer Demokratie eine gemeinsame Sprache geben?“ und „Warum sollen alle diese so gut wie möglich beherrschen?“

Auch hier ist die Geschichte hilfreich. Die, ich sage mal, „Unterstellungsverhältnisse“ in der Gesellschaft wurden (und werden) immer auch durch die Sprache zementiert.

Ob wir nun das klerikale Latein, das adelige Französisch oder das bürgerliche Hochdeutsch nehmen. Die Herrschenden sprachen eine Sprache die von den Beherrschten nur rudimentär, wenn überhaupt, verstanden wurde.

Da kam nun die Alphabetisierung ins Spiel. Historisch gesehen gerade (vor)gestern. Es ging dabei nicht nur um das Lernen der Schriftsprache, es ging um das Erlernen der Sprache.

Durch die Alphabetisierung der Masse des Volkes wurde auch erst die Teilhabe an der Gesellschaft, außerhalb der Region (oder des Kiez) möglich. Ohne die gemeinsame Sprache wird dies aufs Spiel gesetzt.

Sprache verbindet und Sprache schließt aus.

Also, meiner Meinung nach, brauchen wir die gemeinsame Sprache. Da wir in Deutschland sind, bleibt es wohl Deutsch.

Wenn wir mal (wirklich) in Europa sind, dann mag es vielleicht Esperanto, vielleicht aber auch Englisch sein (da müsste man aber z.B. die Franzosen fragen). Das ist aber noch ein langer Weg.

Also sprechen wir Deutsch. Sächsisch, bayerisch, turkteutonisch oder andere Dialekte und Kiezsprachen mögen ihre Berechtigung haben, aber nur unter Gleichsprachigen. Und vor Allem sprechen wir ein Deutsch, welches alle Bevölkerungsschichten verstehen.

P.S. Zu den Lehnworten sei nur so viel gesagt, mir sind sie egal. Nur sollte der der sie verwendet auch dem der sie nicht kennt, erklären können was sie bedeuten.

Flagge gehisst und Segel gesetzt

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Ja, es geht um die PIRATEN und das letzte Jahr, also das Jahr 2012.

Mal ehrlich, wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass ausgerechnet die PIRATEN ständig unter dem Vorwurf, vorsichtig gesagt, der Rechtslastigkeit leiden werden?

Ich nicht, aber  gespannt war ich schon aus welcher Richtung die Angriffe wohl kommen würden.

Nur kurz bemerkt, ich bin kein Mitglied der Piratenpartei. Auch weiß ich nicht, ob ich diese wählen werde.

Die PIRATEN sind nun aber wirklich das, was andere von sich behaupten. Sie sind demokratisch und republikanisch. Nicht zu verwechseln mit den REPUBLIKANERN, das ist nur ein Name, die in Deutschland für Rechts stehen.

Republikanisch heißt dort genau im Wortsinne „öffentliche Angelegenheit“. Oh Schreck, die wollen alles öffentlich machen!

Demokratie bedeutet „Herrschaft des Volkes“. Das Volk besteht nun mal nicht aus lauter Gleichgesinnten. Oder?

Wir durften also zum zweiten Mal die Gründung einer Partei, nach demokratischen Prinzipien, miterleben. Zumindest die, die alt genug sind um sich an die Gründung der GRÜNEN zu erinnern.

Da nun mein erster „Aufruf“ an die PIRATEN: „Versemmelt es nicht!“

Was ist mit den anderen Parteien, besonders den sogenannten Volksparteien?

Die sind ja nicht demokratisch gegründet worden, sie waren Nachfolger alter Strukturen und haben besonders ihr Spitzenpersonal aus diesen übernommen.

Die WASG, die inzwischen zur LINKEN gehört, bestand zum großen Teil aus ehemaligen SPD Mitgliedern und Gewerkschaftlern. Wohlgemerkt, ich rede von den führenden Leuten.

Die GRÜNEN sind seit Fischer und Co ein fester Bestandteil des politischen Establishments, wobei sie gerade etwas getan haben was diesem widerstrebt. Sie haben ihre Mitglieder befragt! Welch demokratischer Tabubruch.

Aber zurück zu den PIRATEN. Oben sagte ich, dass das Volk nicht aus lauter Gleichgesinnten besteht. Und  dazu sage ich „Demokratie muss damit umgehen können!“

In einer demokratisch gegründeten Partei muß man damit rechnen, dass sich Bürger aus jedem Spektrum einfinden. Alles andere bedeutet, dass die Partei eine Ansammlung ideologisch Gleichgesinnter (oder Gleichgeschalteter) ist. Das muss man aushalten und auskämpfen!

Aber nun schauen wir mal, woher die Angriffe kommen.

Da wären zum Ersten die anderen Parteien. Das ist normal, das kann man aushalten.

Aber es gibt eine Besonderheit bei den PIRATEN.

Sie haben vor, sie haben sogar schon damit begonnen, die Medienlandschaft umzukrempeln. Die PIRATEN haben ihr eigenes Medium für die Publikation, nicht eine Zeitung, nicht einen Rundfunk- oder Fernsehsender – sie haben das Internet. Dort kann sich jeder von ihnen äußern, jeder seine eigene Meinung haben. Das ist neu! Und es ist anders und gefährlich – für eine Partei. Sie brauchen die alten Medien nicht, sie haben diese allerdings unterschätzt. Sie wollen nicht im Rundfunkrat kuscheln oder mit Verlagen schmusen. DAS kann nicht geduldet werden!

Wie greift man in der heutigen Zeit eine neue Partei am wirksamsten an?

Wir haben Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, NSU usw, also sucht man auf der rechten Seite. Da findet man immer etwas zum Ausschlachten.

Nur mal zur Erinnerung, Die GRÜNEN waren nicht ein Produkt der Umweltbewegung, sondern der Umwelt– und der Friedensbewegung. Wo war der mediale Aufschrei, als eine rot-grüne Regierung Soldaten im Ausland einsetzte? Eben, die GRÜNEN waren den „alten Medien“ ebenso verhaftet wie die anderen Parteien. Umgekehrt gilt das Gleiche.

Wichtig erscheint mir in diesem Zusammenhang allerdings noch Folgendes.

Die Piratenpartei wurde vor ca. 6 Jahren gegründet. Eine wirklich demokratische Parteiengründung und –etablierung braucht, aus den o.g. Gründen, ihre Zeit. Eben weil diese Partei kein ideologisches Gesamtkonzept (rechts-mitte-links) hat, wird es wohl länger dauern. Sie werden ihre internen Kämpfe auskämpfen müssen, sie werden Erfolge feiern und Niederlagen einstecken müssen.

Scheitern, ich meine endgültig, können sie an sich selbst und an der übersteigerten Erwartungshaltung ihrer Wähler (Messias-Erwartung).

Aber selbst im Falle eines Scheiterns gilt:

Es war den Versuch wert!

Ist Recht alles was nicht verboten ist?

Oder,

Berufsgruppen, die mit (Un)Recht ihr Geld verdienen.

Die Frage stellte sich mir heute Morgen beim Lesen der Nachrichten, konkret ging es um den

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs zum besseren Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor Kostenfallen im elektronischen Geschäftsverkehr .

Nur mal zur Einleitung, ich bin natürlich gegen Kostenfallen und ähnliche Schweinereien. Aber worum geht es denn nun eigentlich?

In folgendem Artikel wird ja schon ausgeführt, dass:

Unwissende Kunden kommen anschließend Geldforderungen nach, obwohl keine gesetzeskonforme Einigung zwischen dem jeweiligen Unternehmen und dem Nutzer bestand. Dazu können noch einschüchternde Schreiben von Anwälten oder Inkasso-Unternehmen kommen, die Abofallen-Opfer trotz fehlender Vertragsgrundlage zum Zahlen nötigen.

Also man überlege sich mal diese Sätze, besonders den Zusammenhang keine gesetzeskonforme Einigung und Schreiben von Anwälten oder Inkasso-Unternehmen, also von Berufsgruppen die mit dem Recht und dessen Durchsetzung ihr Geld verdienen.

Liebe Anwälte und Inkassounternehmer, nichts gegen Euch aber sollte man nicht bevor man ein neues Gesetz beschließt eher Euren o.g. Berufskollegen verbieten fragwürdige Ansprüche (vgl. keine gesetzeskonforme Einigung) zu vertreten?

Zumal es sicher ist, dass nach dem neuen Gesetz eben Jene wieder nach Lücken im Gesetz suchen werden (natürlich für viel Geld) um wieder fragwürdige Ansprüche durchzusetzen.

An alle Anderen, seht das mal im Zusammenhang mit ACTA usw. (so mit Filesharing-Abmahnungen z.B.)

Schönes Wochenende.