Josef A. Köhler 2

Im Jahre 1941 ging Josef Köhler nach Leipzig um sich an der Berlitz-School zum Dolmetscher für Englisch ausbilden zu lassen. Auch hier sind keine Unterlagen mehr vorhanden. Als einziger Anhaltspunkt kann hier seine Meldeadresse aus dieser Zeit betrachtet werden. Er wohnte laut Meldekartei in der Pflugkstrasse 11, Leipzig W34 (Großzschocher) bei der Witwe Gertrud Langhammer. Mit deren Tochter Ruth  hatte er später auch noch Briefkontakt. In dieser Zeit hat er nach seinen Angaben im „Privatinstitut Breitfeld“ als Nachhilfelehrer für Latein und Altgriechisch gearbeitet und Vorlesungen am Institut für Journalistik der Universität Leipzig besucht. Auch dazu sind keine Unterlagen vorhanden.

Der folgende Kommentar wurde von mir angefügt:

Aber nun zum letzten Artikel über Josef Köhler. Voranstellen möchte ich hier, dass mir der Aufenthalt in Leipzig im Jahr 1941 völlig unbekannt war. Die erste Information über diesen stand in einem Lebenslauf, den ich im Archiv der Universität Leipzig fand. Leider blieben meine Recherchen zu diesem Aufenthalt ziemlich erfolglos. Das Berlitz-Institut führte zu diesem Zeitpunkt keine zentrale Kartei seiner Schüler. Das „Privatinstitut Breitfeld“ existiert nicht mehr, allerdings lässt sich die Existenz des Instituts anhand des Reichstelefonbuchs für Leipzig für 1941 nachweisen. In den Unterlagen der Universität Leipzig findet sich keine Bestätigung für eine Teilnahme an Studienveranstaltungen.
Allerdings ist die genannte Adresse, Pflugkstrasse 11, Leipzig W34 (Großzschocher), in der Meldekartei für 1941 eingetragen und aus der späteren Korrespondenz geht die Verbindung zu Gertrud und Ruth Langhammer eindeutig hervor.
Über Ruth Langhammer habe ich in meinem Blog mehrfach geschrieben  , leider konnte sie mir keine weiteren Auskünfte geben. Auch aus ihrem Buch über die Arbeit in der „Leipziger Spielgemeinde“  konnte ich keine weiteren Informationen entnehmen.
Interessant war es auf jeden Fall festzustellen, dass ich auf den Spuren des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR wandelte. Dieses hatte bereits 1988 Recherchen zu diesem Zeitraum, ebenfalls ohne Erfolg, durchgeführt.

Josef A. Köhler 1

Auf Google+ habe ich diese Beiträge bereits gepostet. Ich werde sie aber hier nochmals veröffentlichen, nich in Konkurrenz zu meinem Blog „Versuch einer Biographie“, sondern damit sie nicht verloren gehen.

Ich beginne also mit dem ersten Artikel.

Ich beginne mal chronologisch mit der Zusammenfassung der Ereignisse. Als erstes die Jahre 1923 bis 1941.

Am18. März, dem Passionssonntag, des Jahres 1923 wurde Josef Köhler, als Sohn vonAnton (geb. 23.Januar 1885) und Philomena (geb. Seifert, 08.Juli 1888) Köhler,im Dorfe Fleyh (Flaje), im böhmischen Erzgebirge, geboren.Über die frühe Kindheit von Josef Köhler ist nichts bekannt, er besuchte vom1.9.1929 bis 28.6.1934 die Volksschule in Fleyh (Flaje). Ab dem 1.9.1934 bis Anfang1939 besuchte er das Gymnasium und Bischöfliche Knabenseminar in Mariaschein (Bohusodov), welches vom Jesuitenorden geleitet wurde. Das Seminar wurde nach der Besetzung des Sudetenlandes geschlossen.Unklar ist noch der Zeitraum ab 1939, als das bischöfliche Knabenseminar in Mariaschein geschlossen wurde. Josef Köhler schrieb in verschiedenen Lebensläufen der späteren Zeit, dass er das Gymnasium in Brüx (Most) (dieses war aber eine Oberschule für Jungen) und später das Gymnasium in Dux (Duchcov) besuchte. Leider sind keine Schulunterlagen mehr vorhanden, aber es gibt ein Bild welches diesem Zeitraum zugeordnet werden kann.Ein Abschluß des Gymnasiums mit dem Abitur (Matura) ist nicht nachweisbar.Weiterhin wurde von einer Mitgliedschaft in der Hitlerjugend (HJ) geschrieben und von der Arbeit in der „Banntheatergruppe“. Auch hierzu gibt es keine Unterlagen, aber ein Foto zeigt Josef Köhler als Mitglied eines Orchesters. Ausserdem taucht im Zusammenhang mit, der von ihm behaupteten, unehrenhaften Entlassung aus der HJ der Name Josef Slabyhoudek aus Oberleutensdorf (Litvinov) auf.

SPON Im Zweifel Links – Linksextremismus

Eigentlich wollte ich ja nie (wirklich) einen Kommentar zu einem SPON-Artikel von Jakob Augstein schreiben.
Es stört mich schon der Titel der Kolumne Im Zweifel links, der ist absurd. Wäre es doch wenigstens Im Zweifel – erst mal denken.
Aber da ja nun Jens Eckleben (Partei „Die Freiheit“)  schon, von seiner Warte aus, dazu geschrieben hat, lasse ich meinen Senf auch noch ab.
Der neue Artikel Moralischer Notstand – Debatte über Linksextremismus impliziert ja vom Titel her, dass es um „Linksextremismus“ geht. Weit gefehlt, es geht um Anarchismus. Anarchismus kennt aber nun nur ein Ziel, die Zerstörung der bestehenden Ordnung (Punkt aus). Ein wirkliches Ziel, eine Idee oder auch eine Vision ist ihm fremd. Da ist natürlich die Frage, wenn das links ist – warum sollte ich dann links sein?
Besonders gut gefällt mir der Teil:
„Der kommende Aufstand“, so hieß ein Manifest aus Frankreich, das seit ein paar Jahren dem linken, anarchistischen Denken neue Nahrung gibt. Es ist nicht das militaristische Denken der Rote Armee Fraktion, das voll von Selbstüberschätzung und bar jeden Mitleids war. Es ist das Denken einer verzweifelten Sehnsucht, deren Kraft in Anarchie mündet, wie wir es aus dem 1973 gedrehten Film „Themroc“ kennen. Da spielt Michel Piccoli einen Pariser Lohnempfänger, der kaputt macht, was ihn kaputt macht und sich auf den Weg in den menschlichen Urzustand begibt.
Ob nun „menschlicher Urzustand“ nach Hobbes oder „edler Wilder“ nach Rousseau, beide sind geprägt von Blut, Schweiß, Tränen und Scheisse.
Das will aber der Anarchist auch wieder nicht. Er will im Winter in seinem warmen Bett aufwachen und die „Erfolge“ seiner Tätigkeit im TV sehen.
Ergo – er weiß nicht was er will.

Und ob die brennenden Autos und die an den Gleisen liegenden Benzinflaschen die Initialzündung für einen von Jakob Augstein vorhergesagten Aufstand sind, das ist mehr als fraglich.