Die weissen Tauben sind müde,

so sang Hans Hartz 1982. Ungefähr um diese Zeit sang Udo Lindenberg „Wozu sind Kriege da?“. Scheinbar waren schon damals einige Politiker der Meinung; „Fast 40 Jahre Frieden sind genug“. Das Wunder geschah – es blieb friedlich (na ja fast).

Heute sind es fast 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Die längste Zeit (fast) ohne Krieg in Europa und scheinbar besteht der Konsens einiger Regierungen; „Genug ist genug!“.

Wie sollte man sich die Eskalation des Ukraine-Konfliktes sonst erklären?

Ich weise nochmal darauf hin, dass ich kein Experte für diese Gegend bin. Ich habe keine Ahnung was dort vor sich geht. Warum? Weil die Informationen widersprüchlich sind.

Weder verteidige ich Putin, noch die ukrainische Regierung.

Aber sehen wir uns das Szenario an, dann haben wir eine klassische Vorkriegssituation. Die USA schicken Kriegsschiffe ins Schwarze Meer. Wenn es ginge wäre wohl schon das ultimative Instrument der US-Krisendiplomatie – ein Flugzeugträgerverband – dort. Nun kann man in aller Ruhe und Unschuld warten. Kampfflugzeuge der Anrainer des Schwarzen Meeres werden bei „Annäherung“ als freundlich oder feindlich identifiziert und noch wird das medienwirksam vermarktet. Als nächstes muss man nur noch eine Zielverfolgung des „feindlichen“ Flugzeuges mit dem Feuerleitradar machen und die Daumen drücken, dass der Pilot die Nerven verliert. Dann gibt es einen Grund „zurückzuschlagen“.

Ein „casus belli“ wird genau so aufgebaut, egal ob auf dem Meer oder an Land.

Also Leute, sagen wir doch wieder „Genug ist genug!“

Richten wir unseren Aufruf an die Politiker der NATO, Russlands und der Ukraine diesen Wahnsinn zu beenden.

Wir brauchen auch nach fast 70 Jahren keinen Krieg!

Nahost, wie weiter?

Gestern schrieb ich in einem Beitrag bei Google+ folgendes:

Abzug der US-Truppen aus Irak, Islamisten in Libyen und Tunesien an der Macht und der US-Botschafter wird aus Damaskus „zu Beratungen“ nach Hause geholt.
Bemerkenswert, die im Artikel der SZ geschilderten Aktivitäten des Botschafters und die Verlautbarung der US-Senats Dabei hatten die Senatoren die Ernennung des Diplomaten als ’starkes Signal‘ an Syriens Präsidenten Baschar al-Assad sowie als ‚Zeichen der Solidarität‘ der USA mit dem syrischen Volk bezeichnet.
Mal eine Frage, sucht man nach einem casus belli?

Natürlich war die Frage nach einem casus belli mehr rhetorisch gemeint, wie ich auch in der folgenden Diskussion ausdrückte.

… einen Botschafter mit der Begründung in ein Land schicken, das ist eine Provokation (geht hier nur um den Status des Botschafters). Wenn beide Seiten, wie hier geschildert, ihre Botschafter dann zurückziehen, dann ist das eben eine gegenseitige „diplomatische Ohrfeige“. Der tätliche Angriff auf einen Botschafter, das ist schon ein „casus belli“, war es zumindest.
Aber nein ich glaube nicht, dass Obama es jemandem „verkaufen“ will und kann.

Die Unterstellung das Klischee der kriegslüsternen USA welches mir vorgeworfen wurde habe ich zurückgewiesen, es war nicht meine Absicht es zu bedienen.

Aber heute?

RIA NOVOSTI schrieb am 24.10. in einem Artikel unter dem Titel US-Senator McCain für militärische Einmischung in Syrien u.a. folgendes:

Nach dem Sturz des Gaddafi-Regimes in Libyen ist es nach Ansicht des US-Senators John McCain an der Zeit, eine militärische Einmischung in Syrien zu überlegen.

„Man sollte nicht glauben, dass dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad Massenmorde verziehen werden“, sagte er am Weltwirtschaftsforum für den Nahen Osten in Jordanien.

„Aus den Reihen der Opposition sind die Aufrufe zu einer militärischen Einmischung in dieser oder jener Form immer lauter  zu hören“, sagte er. „Wir hören diese Hilferufe und arbeiten mit dem oppositionellen Nationalrat zusammen.“

Die Erklärung des US-Senators bildet einen Teil des sich verstärkenden westlichen Drucks auf die Regierung Syriens. Am selben Tag riefen die Top-Politiker der 27 EU-Länder Präsident Assad auf, sein Amt niederzulegen, und bekundeten ihre Absicht, ihre Sanktionen gegen Damaskus zu verstärken, „ wenn die Repressalien gegen die Zivilbevölkerung nicht eingestellt wird“.

Natürlich sind es nicht Obama und die amerikanische Regierung, aber es gibt die Falken oder auch anders gesagt – die Kriegslüsternen.