Transparenz schafft Vertrauen

Diese Behauptung ist nicht neu, ob nun in der Unternehmenskommunikation, in der Wissenschaftskommunikation oder auch in der Politik ist transparente Kommunikation und transparentes Handeln essenziell für das Vertrauen und die breitest mögliche Mitarbeit aller Beteiligten. Im Bereich der Kommunalpolitik gilt das ebenso für das Verhältnis zwischen kommunaler Verwaltung und den Einwohnerinnen und Einwohnern der Kommune.

Der ganze Artikel steht in der Leipziger Zeitung.

Das „Wort zum Sonntag“ des Pfarrers Gauck

in der ARD war leider eine Verlautbarung, die eben jener in seinem Amt als Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland abgab.

Heute schon an dieser Stelle der Disclaimer:

Ich habe, als Staatsbürger der Bundesrepublik Deutschland, die gebührende Achtung für das Amt des Bundespräsidenten. Es liegt nicht in meiner Absicht das Amt oder den Amtsinhaber zu verunglimpfen. (Ich hoffe, dass das reicht.)

Was macht diese Verlautbarung eigentlich so gefährlich für die Demokratie?

Betrachten wir zuerst den Bundespräsidenten. Dieser ist, im Gegensatz zu der von ihm kritisierten Partei „Die Linke“, nicht durch das Volk in seine Regierungsverantwortung gewählt. Seine Person im Amt ist das Ergebnis eines politischen Kuhhandels (sorry, ich muss das mal so deutlich sagen), was sein Amt aber nicht entwertet. Gerade dieses Wahlprocedere sollte ihm aber eine scharfe Sicht auf demokratische Prozesse im Land gewähren.

Zu seinen Aussagen im „Wort zum Sonntag“ ist eigentlich nicht viel zu sagen.

„Menschen, die die DDR erlebt haben und in meinem Alter sind, die müssen sich schon ganz schön anstrengen, um dies zu akzeptieren“

Herr Gauck, haben Sie sich schon einmal gefragt wie viele Menschen Ihrer Altersklasse sich, abseits von Ostalgie, fragen warum sie sich heute Sorgen um Altersarmut machen – dies aber in der DDR nicht taten – und dann Die Linke wählen?

„Ist die Partei, die da den Ministerpräsidenten stellen wird, tatsächlich schon so weit weg von den Vorstellungen, die die SED einst hatte bei der Unterdrückung der Menschen hier, dass wir ihr voll vertrauen können?“

Beschränkt man die Sicht auf Thüringen, dann erhebt sich doch eher die Frage welcher Partei, in der heute noch Mitglieder von DDR-Parteien sitzen, die BürgerInnen Thüringens vertrauen können. Wichtig ist das aber nicht wirklich. Bodo Ramelow ist kein ehemaliges SED-Mitglied. Viele der Partei-Mitglieder sehen, vielleicht naiverweise, eher die Vorstellung eines wirklich demokratischen Sozialismus (nein, das ist kein Widerspruch) als die Unterdrückungsmentalität der alten SED-Führung , als Motiv ihres politischen Handelns an.

„Es gibt Teile in dieser Partei, wo ich – wie viele andere auch – Probleme habe, dieses Vertrauen zu entwickeln.“

Herr Gauck, in welcher Partei gibt es die nicht?

Welche Teile von welchen Parteien verstecken sich eigentlich hinter den ständigen Bestrebungen uns alle, selbstverständlich zu unserem Besten, zu überwachen?

Welche Teile von welchen Parteien wollen uns, die StaatsbürgerInnen, entmündigen indem man uns, unter dem Deckmantel des Geheimnisschutzes, Informationen vorenthält die für den demokratischen Prozess wichtig sind? Ich denke da an TTIP und den NSA-Untersuchungsausschuss.

Welche Teile von welchen Parteien klüngeln in Hinterzimmern mit Lobbyisten um nach dem „Dienst am Volke“ einen einträglichen Job in der Wirtschaft zu erhalten? (Ich weiß, Sie tun das nicht.)

Welchen Parteien sollen die BürgerInnen, nicht nur die in Thüringen, vertrauen?

Das müssen die BürgerInnen selbst entscheiden – ganz demokratisch.

Das haben diese getan – und das ist gut so. Wenn die SPD-Basis nun entscheidet, dass ihre Partei an einer von Bodo Ramelow geführten Regierung teil hat – dann ist das Ergebnis eines demokratischen Prozesses.

Die Bedenken des Bürgers Joachim Gauck dürfen nicht das Amt des Bundespräsidenten beschädigen.

P.S. Aus Achtung vor dem Amt des Bundespräsidenten habe ich die Verlautbarung zur Thüringen-Wahl als „Wort zum Sonntag“ betrachtet.

ADAC – Vertrauen verspielt?

Meine „liebste Schlagzeile“ war die über den ADAC von der WELT:

Der ADAC verspielt all seine Glaubwürdigkeit

lautete sie. Mal ehrlich, der ADAC ist ein Automobilclub und trotz der Manipulation beim Preis „Gelber Engel“ werden die Autofahrer den echten Gelben Engeln ihr Vertrauen nicht entziehen. Diese helfen nämlich wirklich.

Aber eine Frage an den Vorstand des ADAC sei mir gestattet. Ich gehe ganz positiv davon aus, dass wirklich nur die Teilnehmerzahlen bei der Umfrage geschönt wurden – nicht das Ergebnis. Warum diese manipulieren? Das kann ich mir selbst erklären – die „ADAC Motorwelt“ wollte ihre Bedeutung künstlich erhöhen. Jetzt aber meine Frage:

Wer war verantwortlich und was passiert mit den Verantwortlichen?

Der Hintergrund meiner Frage ist leicht erklärt. Ich war ca. 10 Jahre im ADAC-Straßendienst (das sind die Vertragsbetriebe des ADAC) beschäftigt. Dort gab es einen Grundsatz „Jede Beschwerde kann für das Unternehmen das Ende des ADAC-Vertrages bedeuten:“ Ohne wenn und aber. Weil die Beschwerden das Ansehen des ADAC bei seinen Mitgliedern und auch Nichtmitgliedern schädigen. Über die Konsequenzen für einen beim ADAC angestellten Straßenwacht -Fahrer sollte lieber einer von denen berichten.

Die Konsequenzen für eine private Firma die vom Erscheinungsbild angefangen alles auf den ADAC, dessen Forderungen sind nicht gering, abgestimmt hat sind wohl klar.

Nun ist der Kommunikationschef zurückgetreten und der Vorstand wusste wohl von den Manipulationen nichts. Das ist lächerlich.

Was der Vorstand nun macht interessiert mich eigentlich weniger. Sie werden wohl weder alle Verantwortlichen entlassen, noch diese an den Rand des persönlichen Ruins bringen wie den Vertragspartner. Sie werden sich gewiss bei den Mitgliedern des Clubs entschuldigen und um ihr Vertrauen werben.

Aber eine Entschuldigung wäre dringend fällig – die bei den Mitarbeitern auf der Straße. Bei den Straßenwacht und Straßendienstmitarbeitern.

Die müssen nämlich jetzt den Karren wieder aus dem Dreck ziehen.

P.S. Die Motorwelt kann meinetwegen eingestellt werden, samt dem Preis für das „beliebteste Auto“.